Pressemitteilung: AG Wärmewende-Karlsruhe zeigt Abhängigkeiten der Karlsruher Fernwärme auf – Radtour zur MiRO fand am Dienstag 1.8. statt
Unter dem Motto „Woher kommt eigentlich unsere Fernwärme — und wie zukunftsfähig ist die Versorgung?“ fand am Dienstag 1.8. eine öffentliche Radtour der AG Wärmewende Karlsruhe statt.
Bei strahlendem Sonnenschein und mächtig Gegenwind, machten sich am Dienstag Nachmittag Mitglieder und Unterstützer der AG ‚Wärmewende Karlsruhe‘ auf, um eine der Quellen unserer Fernwärme zu besuchen: die Erdölraffinerie MiRO zwischen Knielingen und dem Rhein trägt mittels Abwärme zu ca. 60% der Fernwärmeversorgung in Karlsruhe bei.
Seit Jahre ist die Fernwärme in Karlsruhe, die mittlerweile mehr als 30% aller Haushalte versorgt, ein Erfolgsmodell. Doch mit dem allgemeinen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen müssen wir uns fragen, wie zukunftsträchtig diese Versorgung ist?
„Wir können uns nicht darauf verlassen, dass langfristig weiterhin ausreichend Abwärme anfällt“, erklärt Kolja Bekker, ein Sprecher der Wärmewende-Karlsruhe. Bei der zweiten großen Wärmequelle, der Kraftwärmekopplung aus dem Rheinhafendampfkraftwerk (RDK) sieht es kein bisschen besser aus. Erst kürzlich haben die EnBW bekannt gegeben, dass 2028 mit der Kohleverstromung Schluss sein soll.
„Wir müssen unbedingt vermeiden, dass der Ausstieg aus der Kohle durch die Verbrennung von möglicherweise sehr teurem Erdgas kompensiert wird. Nur klimaneutrale, lokale Lösungen werden langfristig die bezahlbare Wärmeversorgung sicherstellen.“, ergänzt Bekker.
Die Arbeitsgruppe Wärmewende-Karlsruhe fordert deshalb von Gemeinderat und Stadtwerken konkrete Planungen zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossiler Industrie. Die Fernwärmeversorgung muss in Zukunft CO2-frei gestaltet werden.